Es war einmal…
… König Jerome, der nach Vorbild der Schlammbäder, wie sie die französischen Soldaten in Ägypten kennengelernt und zu Hause schon praktiziert hatten, damit begann, den Schlamm in Bad Nenndorf als Heilmittel zu nutzen.
Er ließ ein Schlammbadehaus bauen und eröffnete es 1809. Aber sein persönlicher Einsatz für das damalige Bäderwesen war nur von kurzer Dauer. Er hatte sich nämlich von seinem Bruder, einem gewissen Napoleon Bonaparte, überreden lassen, mit seinen Truppen 1813 an der Völkerschlacht zu Leipzig teilzunehmen. Wie man aus der Geschichte weiß, hatten sie dort ordentlich Prügel einstecken müssen. Jerome und seine Soldaten mussten fliehen, doch den Grundstein für das Moorheilbad Bad Nenndorf war gelegt.
Anfangs wurde das Moor noch aus der näheren Umgebung in unmittelbarer Nachbarschaft der Schwefelquellen gewonnen. Das hat ihm wegen des Schwefelgeruchs den Namen „Düvelsdreck“ eingebracht. Nachdem diese Vorkommen erschöpft waren, nutzte man Torfvorkommen auch aus dem weiteren Umland, z. B. aus Eimbeckhausen oder Kohlenfeld.
Heute wird Torf zu Badezwecken in einem Flachmoorgebiet im Hagenburger Moor, ca. 12 km nordwestlich von Bad Nenndorf, gewonnen.
Vom Moor in die Wanne.
Das Moor wird heute im Hagenburger Moor ausgebaggert und nach Bad Nenndorf zur Aufbereitungsanlage „am Krater“ gebracht.
Wie in einer Brauerei der Braumeister, gibt es im Staatsbad Nenndorf einen „Moormeister“ (technischen Leiter), der für die Herstellung des Packungsmoores zuständig ist. Allerdings geht es hier weniger um Geschmack und Würze als vielmehr um gute Qualität des Materials, um die Konsistens, die richtige Mischung und konstante Temperatur:
in der Aufbereitungsanlage wird das Moor gemahlen und mit Wasser in einem großen Rührwerk in Packungsmoorkonsistenz gebracht. Mittels einer Pipeline wird es von hier in den Ortskern Bad Nenndorfs direkt zum Moorbadehaus gepumpt. Dort verteilt man es auf die sogenannten Warmrührwerke, in denen das Packungsmoor auf die Anwendungstemperatur aufgeheizt wird. Das Packungsmoor wird mit trockenem Moor angereichert, um eine festere Konsistenz zu erreichen.
Wirksamkeit – die Kraft der Erde.
Durch eine Naturmooranwendung kommt man in den Genuss starker Naturheilmittel, bei denen physikalische, biologische und chemische Faktoren zusammenwirken.
Die wichtigste Eigenschaft des Moores ist seine schlechte Wärmeleitfähigkeit. Im Gegensatz zu heißem Wasser, welches seine Wärme schnell an die Umgebung verliert, geschieht dies bei einer Naturmoor-Anwendung erheblich langsamer. Die Packungswärme dringt langsamer, gleichmäßiger und viel tiefer in den Körper ein, so dass auch tiefliegende Organe und Muskeln erwärmt werden können. Das Immunsystem wird gekräftigt, der Stoffwechsel angeregt und die Muskeln aktiviert. Schmerzgeplagte profitieren von der lindernden Wirkung des Moores, aber auch „Wellness-Freaks“ schätzen die schwabbelige Masse, die mit ihrer Wärme zur Entspannung beiträgt und wie Balsam auf gestresste Nervenkostüme wirkt.
Anwendungsgebiete.
Die heilsame Kraft des Moores wird bei allen Krankheiten angewandt, die auf Wärme ansprechen:
- Rheumatische Erkrankungen der verschiedensten Art, Bewegungsstörungen, chronische Nervenentzündungen, Erkrankungen der Wirbelsäule und der Bandscheiben
- Die biologischen Bestandteile des Moores – Huminsäuren, Spurenelemente, Kieselsäuren, ätherische Öle, Schwefel und Stickstoff – spielen eine große Rolle in der Anwendung im gynäkologischen Bereich, unter anderem bei Zyklusstörungen, Wechseljahres beschwerden sowie Sterilität
- Höchst willkommen sind auch die kosmetischen Wirkungen eines Moorbades – die Haut wird durch die langanhaltende Wärme gut durchblutet. Moor hat zudem eine leichte Gerbwirkung, wodurch die Haut geglättet und gestrafft wird
- Diese Eigenschaften sowie die Tatsache, dass Moor Bakterien, Pilze und andere Mikroben stark dezimiert, bedingen den Einsatz bei Hautkrankheiten
Angebote
Naturmoorpackung klein | 32,00 € |
Naturmoorpackung groß | 39,00 € |
Einmalmoorpackung | 19,00 € |
Moorteil- und Moorvollbäder werden nicht abgegeben.